Da die Wirkung der damaligen "Dopingmittel" sehr fragwürdig und umstritten waren, griffen einige Athleten auch auf andere Betrugsmethoden zurück.
Die wohl verbreiteste Methode war, sich vor dem Wettkampf mit dem Gegner abzusprechen, wer gewinnt. Dabei wurde in den meisten Fällen die Person, die verlieren soll, bestochen, indem ihr entweder Geld oder andere materielle Dinge versprochen wurden.
Dazu ein Auszug aus Philostrats "Über Gymnastik" aus dem 3. Jahrhundert n. Chr. :
"Die einen verkaufen ihren Ruhm, wie ich glaube, weil sie viel brauchen, die anderen müssen sich ihren Sieg kaufen, weil sie ein weichliches Leben führen."
Doch die Athleten handelten nicht nur in ihrem Sinne.
Die Trainer der jeweiligen Sportler versuchten auch oft einen Vorteil aus solchen Handeln zu ziehen, indem sie die Athleten gezielt manipulierten, damit sie sich überhaupt auf solche Handel einlassen.
Philostrat schrieb dazu, dass die Trainer den Ruhm der Athleten "verschachern".
Wenn jedoch ein solcher Betrug durch das wachsame Auge der Hellanodiken ("Griechenrichter") aufgedeckt wurde, wurde eine "Zanes-Statue" aufgestellt (Zanes= Pl. "Zan"; Dialektbildung von Zeus).
Eine solche Statue zeigte Zeus mit erhobenen Zeigefinger und war aus purem Bronze. Auf dem Sockel war der Name des Betrügers eingemeißelt, damit jeder Teilnehmer sehen konnte wer, durch Verletzung des olympischen Eids, Schande über sich gebracht hatte.
Da einem in der Antike der olympische Sieg nich aberkannt werden konnte, musste die Statue zur Strafe von den Betrügern bezahlt werden. Dabei sparte das olympische Kommitee weder an Materialkosten, noch an der Bezahlung des Künstlers.
Man weiß von 16 erbauten Statuen, jedoch ist keine von ihnen erhalten geblieben.
Es existieren lediglich noch die Steinsockel, auf denen sie standen.
Man kann jedoch anhand der Position der Sockel und aus Überlieferungen sagen, wo diese am Stadion standen.
Platziert waren sie zwischen dem Metroon, einem olympischen Tempel, und der Echohalle, in der sich die Athleten erholen oder darin Geschäfte machen konnten, aufgebaut.
So konnte jeder Athlet auf dem Weg ins Stadion erkennen, wie es ihm ergeht, wenn er auch auf solche Methoden zurückgreift.
Somit waren diese Statuen nicht nur Bestrafung, sondern auch eine ständige Warnung an alle Athleten, dass sie sich nicht dem olympischen Geiste widersetzen sollen . |